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Neue Produktion der Schauspielschule Stuttgart
Saukomisch: „Pension Schöller“ im Wilhelma Theater
Studierende der Staatlichen Schauspielschule zeigen mit „Pension Schöller“ im Wilhelma Theater, was sie drauf haben: ziemlich viel!
Man muss sich den Betrieb in der Schauspielschule in Stuttgart einigermaßen hierarchisch vorstellen. Anders ist es kaum zu erklären, warum junge Kreative eine so olle Klamotte wie „Pension Schöller“ auf die Bühne bringen. Ein „Theaterschwank“, der 134 Jahre alt ist und den man zur Unkenntlichkeit verbiegen müsste, um heutige Fragen zu Wahnsinn und Gesellschaft loszuwerden.
„Pension Schöller“: Wer ist denn da eigentlich irre?
Das junge Ensemble von Studierenden der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst unter der Leitung von Regisseur Christian von Treskow versucht das gar nicht erst – außer Sätzen wie „Ich sehe doch ein bisschen aus wie Lars Eidinger“, Einkaufstüten von Breuninger und Leopard-Panzer als Spielzeug deutet wenig auf die Gegenwart hin. Aber es spricht auch manches für den Stoff. „Pension Schöller“ ist einfach saukomisch: Ein wohlhabender Gutsbesitzer vom Land wünscht sich einen Abend mit Verrückten. Sein Neffe, der auf eine Geldspritze hofft, erklärt kurzerhand die Gäste der Pension Schöller zu Irren. Als die vermeintlich Geisteskranken dann im Landgut des Onkels auftauchen, nimmt der Wahnsinn seinen Lauf. Wer ist denn jetzt eigentlich irre – die Pensionsgäste oder der Onkel, der sich von Ihnen bedroht fühlt?
Wenn die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst im Wilhelma Theater auftritt, ist das immer eine Art Leistungsschau. Auch dafür ist die „Pension Schöller“ perfekt geeignet: Die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler drehen auf, dass es eine wahre Freude ist. Vom unehrenhaft entlassenen Major (Katharina Bogdanova Petrova), der mit tierischem Ernst und stechendem Blick ständig Genugtuung fordert über den vor Energie, Stolz und Testosteron schier platzenden Professor, der von Güzide Coker mit einschüchterndem Wahnwitz verkörpert wird.
Der Schauspielschüler spielt einen Schauspielschüler
Allen voran ist aber Arvid Maier zu nennen – er spielt einen hochbegabten Schauspielschüler (!), der leider ein Artikulationsproblem hat. Statt „l“ kann er nur „n“ sagen. Wie Maier gekonnt Sentenzen aus „Wannensteins Nager“ zum besten gibt, ist zum Brüllen. Die Guckkastenbühne mit Türen, die ins Bodenlose führen oder gleich in diesem versenkt sind, bietet den energetischen Jungschauspielern zudem viel Gelegenheit für annähernd akrobatische Einlagen.
Olle Klamotte hin oder her – ein Vergnügen ist dieser temporeiche Theaterabend allemal.
Anmeldeschluss Dienstag, 15.10.2024 18:00 Uhr
Kosten
17.-Euro Plus 2.- Servicegebühr
Altersbeschränkung ab 49 Jahre bis 70 Jahre
Teilnehmer 1 (keine Männer und eine Frau )
Max. Teilnehmer 1 (ausgebucht)
Max. Begleitpersonen Keine Begleitpersonen
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